Verbesserte Stadtplanung durch Einbindung der Bürger*innen.
Vermehrt öffentliche Förderung bei öffentlichen Maßnahmen nutzen.
Besondere Förderung für Vereine und Organisationen, die nachweisbar viel Jugendarbeit machen.
Anreize zur Förderung in der Ansiedlung und im Haus- und Wohnungsbau sowie zur Leerstandsverringerung.
HiAZ 10.06.2021
Bad Salzdetfurth - Bauplatz für Bauplatz füllt sich das Wohngebiet am Ortberg in Bad Salzdetfurth. Vermutlich wird bis Ende des Jahres auch das letzte freie Grundstück verkauft sein. Auch anderswo im Stadtgebiet wird oder ist das Bauland knapp. Und nun?
Hinter den Kulissen diskutieren und planen Verwaltung und Politik, wie und wo sich die Kurstadt in der Zukunft weiterentwickeln soll.
Die meisten Orte wollen neue Baugebiete
Seit Monaten gibt es dafür die Arbeitsgemeinschaft Bauland. Ihr gehören Vertreter aus Rat und Verwaltung an, die das ganze Stadtgebiet im Hinblick auf Baulandentwicklung genau unter die Lupe nehmen. „Die überwiegende Mehrheit der Ortsteile wünscht sich ein Baugebiet“, weiß Bürgermeister Björn Gryschka. In Heinde hat der Ortsrat erst kürzlich die Forderung nach Bauland bekräftigt. 62 Anfragen nach Bauplätzen in Heinde seien bekannt, hatte Ortsbürgermeister Kai Schwetje bei einer Sitzung erklärt. Und Baulücken seien keine Option.
Tatsächlich gebe es aber vier mögliche Areale, die in Bauland umgewandelt werden könnten. Schwetje hofft auf die Arbeitsgruppe im Stadtrat, die sich um die Baulandentwicklung im Stadtgebiet kümmere. Doch nicht nur in Heinde ist der Wunsch groß. Deshalb soll genau geprüft werden, wo und wann Baugebiete angeboten werden sollen.
Mancherorts schon rechtskräftige Bebauungspläne
Mit dem Thema sei die AG seit Monaten beschäftigt, bestätigt Gryschka. Ziel soll eine Prioritätenliste sein, die anschließend den politischen Gremien vorgelegt werde. Es gehe zum Beispiel um die Ansprüche aus dem jeweiligen Ort, um städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten, Verkehrssituation oder Möglichkeiten für Klima schonendes Bauen. Und auch das Planungsrecht sei ein Faktor. Es gebe in sieben der 13 Ortschaften nämlich bereits rechtskräftige Bebauungspläne. Die müssten zwar aktualisiert und angepasst werden, könnten aber deutlich schneller umgesetzt werden, als wenn ein ganz neuer Bebauungsplan erstellt werden müsste.
Gryschka erinnert an „Finkenhütte West“ in Bodenburg. Bauunternehmer Thiemt hat das Areal erst im vergangenen Jahr gekauft, weil es dafür aber bereits einen Bebauungsplan gibt, könnten dort deutlich schneller die Bagger anrollen. Ein weiteres Beispiel gibt es mit der „Masch“ an der Umgehungsstraße in Bad Salzdetfurth. Auch wenn es sich dabei um ein Gewerbeareal handele – der bestehende Bebauungsplan beschleunige die vorgesehenen Entwicklungspläne dort.
Pläne für Wehrstedt sind 25 Jahre alt
Auch in Detfurth (Auf der Vienig) oder in Wehrstedt (Heidkamp) existieren solche Pläne. Das letzte Baugebiet, das in Wehrstedt gewachsen ist, ist der „Lückenkamp“ – vor rund 25 Jahren. Für das Areal, das in Richtung Bültum an den „Lückenkamp“ anschließt, gibt es ebenfalls einen rechtskräftigen Bebauungsplan. Der wurde einst gleich mitentwickelt. Wie auf dem benachbarten Land könnten dort rund 40 Häuser entstehen – wenn es grünes Licht von der Politik gibt. „Das Planungsrecht ist aber nur ein Teil – gleichwohl ein sehr wichtiger – der Überlegungen, die zur Realisierung weiterer Baugebiete in der Stadt führen sollen“, so Gryschka.
Dass die Stadt neues Bauland braucht, daran lässt der Verwaltungschef keinen Zweifel aufkommen. Im Nachtragshaushalt sei bereits Geld für Grundstückskäufe eingeplant – „damit wir schnell reagieren können, wenn Entscheidungen gefallen sind“, sagt Gryschka. Mit Ergebnissen rechnet er nach dem Sommer.